Aktuelles
Global Accessibility Awareness Day (GAAD)
13. Mai 2022
Der Global Accessibility Awareness Day (GAAD) (deutsch: Weltweiter Aktionstag für digitale Barrierefreiheit) fokussiert auf digitalen Zugriff und Inklusion für Menschen mit Behinderungen. Er findet jedes Jahr am dritten Donnerstag im Mai statt, heuer am 19. Mai.
Neues Pilotprojekt: In der Kita arbeiten – trotz Behinderung
„Der Verein „Zukunft trotz Handicap“ will im Herbst ein Pilotprojekt im Landkreis München starten. Menschen mit Behinderung sollen in Kitas eine Ausbildung machen.
Landkreis – Mit dem Bau eines elternfinanzierten Wohnhauses für Menschen mit einer Behinderung in Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat der Verein „Zukunft trotz Handicap“ 2017 für viel Aufsehen gesorgt. Und auch das Pilotprojekt „Kleiner Wirtebrief“, bei dem Menschen mit einem Handicap fit gemacht wurden für einen Job in der Gastronomie, hat voll eingeschlagen (siehe unten). Jetzt steht der Verein mit einem neuen Ausbildungskonzept in den Startlöchern: Ab Herbst will man in Kooperation mit dem Augustinum, der Lebenshilfe Werkstatt München und dem Unternehmen „Bildungsimpulse“ eine Qualifizierung im pädagogischen Assistenzbereich anbieten. „Die Teilnehmer können am Ende die Fachkräfte bei der Organisation des Kita-Alltags unterstützen“, sagt Vereinsvorsitzende Andrea Hanisch.“….
Ein Artikel im Münchner Merkur vom 1.5.2022
Autor: Stefan Weinzierl
HörGeist – Ein Programm zur niedrigschwelligen Identifikation und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung
Menschen mit geistigen Behinderungen leiden vermehrt unter Hörstörungen. Diese werden häufig nicht erkannt, da sie durch eine beeinträchtigte Kommunikationsfähigkeit verschleiert werden. Dabei lassen sich Hörstörungen verhindern oder effektiv behandeln, wenn regelmäßige Ohrkontrollen und Hörtests durchgeführt werden.
Dieses Projekt soll nachweisen, dass ein relevanter Teil der Menschen mit geistiger Behinderung unter einer unentdeckten Hörstörung leidet und dass man diese am besten durch regelmäßige Hörtests im Lebensumfeld dieser Menschen aufdecken und nachverfolgen kann. Hierzu erhalten 1.050 Menschen mit geistiger Behinderung in ihrem Lebensumfeld oder, zum Vergleich, auf Einladung in der Klinik ein Hörscreening. Liegt eine Hörstörung vor, wird eine Therapie eingeleitet und der Verlauf kontrolliert. Nach einem Jahr erfolgt ein zweites Screening mit Prüfung des bisherigen Therapieergebnisses. Das Projekt wird für 44 Monate mit insgesamt ca. 1,7 Millionen Euro gefördert.
Im Erfolgsfall wird die neue Versorgungsform dazu beitragen, die regelmäßige Erfassung, Diagnostik und Versorgung von Hörstörungen bei Menschen mit geistiger Behinderung und damit ihre kommunikativen Möglichkeiten zu verbessen. Das sollte ihre Selbständigkeit und ihre soziale Teilhabe befördern.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Katrin Neumann
Klinik für Phoniatrie und Pädaudiologie
Universitätsklinikum Münster
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Kardinal-von-Galen-Ring 10
48149 Münster
+49 251 83 – 56859
katrin.neumann@uni-muenster.de
Pilotprojekt „Kleiner Kitabrief“
Liebe Mitglieder,
Eltern und Angehörige,
Liebe Bewohner der Konzeller Straße 1,
mit großer Freude möchten wir Ihnen das neue Projekt des Vereins , das in Zusammenarbeit mit der
Lebenshilfe e.V., dem Augustinum und „Bildungsimpulse“ (Frau Frindert und Frau Lang-Kniesner ) als
fachliche Begleitung entsteht, vorstellen:
Pilotprojekt „Kleiner Kitabrief“
Dabei handelt es sich um eine Qualifizierungsmaßnahme im pädagogischen Assistenzbereich, die 12
Monate dauern wird und für ca. zehn TeilnehmerInnen ausgerichtet ist. Diese sollen nach Abschluss
der Maßnahme zur Unterstützung im Gruppendienst einer Kindertageseinrichtung eingesetzt
werden. Die Qualifizierung bzw. Ausbildung untergliedert sich in eine Theoriephase (11 Module mit
regelmäßigen Reflexionstreffen, geleitet von Frau Frindert und Frau Lang-Knieser) und eine
Praxisphase, die von den MitarbeiterInnen der jeweiligen Einrichtung begleitet wird. Eine erste
Prüfung erfolgt nach dem Theorieblock. Den Abschluss der Qualifizierungsmaßnahme bildet eine
praktische Prüfung (zweite Prüfung). Nach erfolgreichem Abschluss werden die TeilnehmerInnen mit
einem Zertifikat „belohnt“.
Die Theoriemodule finden im Familienzentrum „Alte Apotheke“ in Höhenkirchen-Siegertsbrunn statt.
Die begleitende praktische Ausbildung wird in Kitas in der Gemeinde, im Landkreis oder auch im
weiteren Umfeld stattfinden.
In den beiden angehängten Schreiben (das eine in leichter Sprache) können Sie genauere
Informationen zu den Voraussetzungen und dem weiteren Vorgehen finden.
Wir würden uns sehr freuen, wenn sich die eine oder der andere für das Projekt „Kleiner Kitabrief“
interessiert.
Da der Verein die Ausbildung finanziell ermöglicht, werden die Mitglieder natürlich auch zuerst
informiert und deren Interesse abgefragt.
Höhenkirchen, 05.04.2022
Ab Mai wird die Lebenshilfe e.V. in ihrer Einrichtung den „Kleinen Kitabrief“ als Ausbildungsmöglichkeit anbieten.
Bitte melden Sie sich bei Interesse an der Ausbildung bis zum 29. April 2022 per email bei
andreahanisch@t-online.de
Herzliche Grüße
Andrea Hanisch
Im Namen der Vorstandschaft
Der kleine Kita Brief
Pilotprojekt „Kleiner Kita-Brief“
Eine Initiative von Zukunft-Trotz-Handicap e.V. in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe e.V., dem Augustinum und „Bildungsimpulse“ (Frau Frindert und Frau Lang-Kniesner ) als fachliche Begleitung.
Ausgehend von den positiven Erfahrungen der beruflichen Qualifikation und Integration von Menschen mit geistiger Behinderung über den Berufsvorbereitungs- und Qualifizierungslehrgang „Kleiner Wirte-Brief“ wollen wir eine Qualifizierungsmaßnahme im pädagogischen Assistenzbereich schaffen, evaluieren und dann möglichst über die Agentur für Arbeit, den Bezirk und die zuständigen Stellen als etablierte Ausbildung verankern.
Grundgedanke
Unser gemeinsames Ziel ist die konsequente Integration von Menschen mit Behinderung jeden Alters in alle Lebensbereiche.
Berufliche Integration soll auch vor sozialen Arbeitsfeldern nicht Halt machen. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist es erforderlich, die Arbeit und deren Inhalte den Menschen sowie seinen individuellen Fähigkeiten anzupassen und auf ihn abzustimmen; das bedeutet natürlich nicht die Veränderung des Kita-Alltag sondern die präzise Abstimmung klar umrissener Aufgaben innerhalb der pädagogischen Arbeit in einer Kindertageseinrichtung.
Arbeitsplatz Kindertageseinrichtung
Die Teilnehmenden sollen grundsätzlich im Gruppendienst eingesetzt werden. Sie stehen den Kindern als aufgeschlossene Menschen zur Seite, nehmen teil an deren Leben und Lernen und lassen wiederum die Kinder an ihren Gefühlen, Gedanken und Tätigkeiten teilnehmen.
Aufgabe des pädagogischen Personals wird es sein, die Helfer:in so in die pädagogische Arbeit einzubinden, dass sie die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen können. Die Helfer:innen übernehmen KEINE Aufgaben der Aufsichtspflicht. Diese bleibt beim pädagogischen Personal.
Die Anleitung wird eine pädagogische Fachkraft der Kita-Gruppe übernehmen, wobei regelmäßige Anleitungsgespräche und Reflexionen mit den Tutorinnen (Frau Frindert, Frau Lang-Kniesner) sowie eine gründliche Einarbeitung/Eingewöhnung eingeplant sind.
Die Mitarbeiter:innen der Einrichtung sind bereit, die/den Kitahelfer:in in jeglicher Form zu unterstützen und in seiner/ihrer Entwicklung zu begleiten.
Parallel zur Tätigkeit in der Kita wird in 11 Ausbildungsmodulen theoretisches Wissen vermittelt, fachliche Kenntnisse vertieft und praktisches Arbeiten mit Kindern anhand von Fallbeispielen eingeübt und vertieft. Die Theoriemodule finden im Familienzentrum in Höhenkirchen-Siegertsbrunn statt.
Die Qualifizierung untergliedert sich in eine Theoriephase (11 Module) und eine Praxisphase mit regelmäßigen Reflexionstreffen. Eine erste Prüfung erfolgt nach dem Theorieblock. Den Abschluss der einjährigen Qualifizierungsmaßnahme bildet eine praktische Prüfung (zweite Prüfung). Nach erfolgreichem Abschluss werden die Teilnehmer:innen mit einem Zertifikat „belohnt“.
Stellenwert
Für die einzelnen Teilnehmer bedeutet dies eine sichtbare und belegbare Qualifizierung, die sie bislang trotz geeigneter Fähigkeiten nicht erhalten konnten. Die Einmündung in einen Arbeitsplatz am allgemeinen Arbeitsmarkt oder einem ausgelagerten Arbeitsplatz als MAIn der Lebenshilfe/Augustinum – Werkstätten bedeutet wieder einen wesentlichen Schritt in Richtung Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt und damit in die Gesellschaft.
Themenfelder und Aufbau
Unterstützende Tätigkeiten im Pädagogischen Bereich
Begrüßung der Kinder am Morgen
Bilderbücher ansehen und vorlesen
Lieder singen und Musik machen
Geschichten erzählen
Mit Kindern kochen
Mit Kindern spielen
Bastelarbeiten begleiten
Werken mit unterschiedlichen Materialien
Raumgestaltung durch Wand-,Tisch- oder Fensterdekorationen
Begleitung bei Ausflügen
Präsenz in den Spielecken und im Außengelände
Bring- und Abholzeiten gestalten
Mitgestaltung von Festen und Feiern wie z.B. Geburtstagen, Festen im Jahreslauf
Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
Essen/Mahlzeiten vor- und nachbereiten
Reinigungsarbeiten rund um die Mahlzeiten
Unterstützung beim An- und Ausziehen für die Mittagsschlafsituation (bei Bedarf)
Unterstützung bei Toilettengängen (bei Bedarf)
Hände waschen mit den Kindern
Gruppenräume und Garderobe aufräumen und ausfegen
Aufräumarbeiten in den Spielecken
Sonstige Tätigkeiten
Kleinere Einkäufe erledigen
Gartenarbeit mit den Kindern wie Laub kehren, Beete anlegen, Garten gestalten
Spielgeräte aufräumen
Teilnahme an den wöchentlichen Teamgesprächen
Was sollen die InteressentInnen mitbringen?
Zielgruppe: AbsolventInnen einer integrativen Gesamtschule, Schule für geistig Behinderte oder MitarbeiterInnen von Förder- oder Lehrwerkstätten
Ein starkes Interesse an einer langfristigen Tätigkeit mit Kindern im Elementarbereich
Sich in Gruppen wohlfühlen, d.h. über soziale Kompetenz verfügen
Über räumliche Orientierung in einer ihnen bekannten Umgebung verfügen
Grundkenntnisse bei der Benutzung von ÖPNV
Sich sprachlich ausdrücken können
Günstigstenfalls schon ein Praktikum im Kindergarten absolviert haben
Anspruchsberechtigt für „Budget für Arbeit“ (Lohnkostenzuschuss)
Frau Hanisch, Zukunft-Trotz-Handicap e.V.
Herr Diederich Lebenshilfe Werkstatt GmbH
Herr Baumgärtner Lebenshilfe Werkstatt GmbH
Frau Zhu-Lambrecht Augustinum
Frau Lang-Kniesner, Soz. Pädagogin
Frau Frindert Fa. Bildungsimpulse
Weitere Informationen
Der kleine KITA-Brief
Das ist der Name einer Fortbildung.
Fortbildung bedeutet Sie gehen zu Schulungen.
Sie machen eine Prüfung.
Sie bekommen eine Urkunde.
Sie machen den kleinen KITA-Brief .
Damit können Sie als Helferin oder Helfer im Kindergarten arbeiten.
Wie läuft es ab?