Der kleine Kita Brief
Pilotprojekt „Kleiner Kita-Brief“
Eine Initiative von Zukunft-Trotz-Handicap e.V. in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe e.V., dem Augustinum und „Bildungsimpulse“ (Frau Frindert und Frau Lang-Kniesner ) als fachliche Begleitung.
Ausgehend von den positiven Erfahrungen der beruflichen Qualifikation und Integration von Menschen mit geistiger Behinderung über den Berufsvorbereitungs- und Qualifizierungslehrgang „Kleiner Wirte-Brief“ wollen wir eine Qualifizierungsmaßnahme im pädagogischen Assistenzbereich schaffen, evaluieren und dann möglichst über die Agentur für Arbeit, den Bezirk und die zuständigen Stellen als etablierte Ausbildung verankern.
Grundgedanke
Unser gemeinsames Ziel ist die konsequente Integration von Menschen mit Behinderung jeden Alters in alle Lebensbereiche.
Berufliche Integration soll auch vor sozialen Arbeitsfeldern nicht Halt machen. Für Menschen mit kognitiven Einschränkungen ist es erforderlich, die Arbeit und deren Inhalte den Menschen sowie seinen individuellen Fähigkeiten anzupassen und auf ihn abzustimmen; das bedeutet natürlich nicht die Veränderung des Kita-Alltag sondern die präzise Abstimmung klar umrissener Aufgaben innerhalb der pädagogischen Arbeit in einer Kindertageseinrichtung.
Arbeitsplatz Kindertageseinrichtung
Die Teilnehmenden sollen grundsätzlich im Gruppendienst eingesetzt werden. Sie stehen den Kindern als aufgeschlossene Menschen zur Seite, nehmen teil an deren Leben und Lernen und lassen wiederum die Kinder an ihren Gefühlen, Gedanken und Tätigkeiten teilnehmen.
Aufgabe des pädagogischen Personals wird es sein, die Helfer:in so in die pädagogische Arbeit einzubinden, dass sie die Kinder in ihrer Entwicklung unterstützen können. Die Helfer:innen übernehmen KEINE Aufgaben der Aufsichtspflicht. Diese bleibt beim pädagogischen Personal.
Die Anleitung wird eine pädagogische Fachkraft der Kita-Gruppe übernehmen, wobei regelmäßige Anleitungsgespräche und Reflexionen mit den Tutorinnen (Frau Frindert, Frau Lang-Kniesner) sowie eine gründliche Einarbeitung/Eingewöhnung eingeplant sind.
Die Mitarbeiter:innen der Einrichtung sind bereit, die/den Kitahelfer:in in jeglicher Form zu unterstützen und in seiner/ihrer Entwicklung zu begleiten.
Parallel zur Tätigkeit in der Kita wird in 11 Ausbildungsmodulen theoretisches Wissen vermittelt, fachliche Kenntnisse vertieft und praktisches Arbeiten mit Kindern anhand von Fallbeispielen eingeübt und vertieft. Die Theoriemodule finden im Familienzentrum in Höhenkirchen-Siegertsbrunn statt.
Die Qualifizierung untergliedert sich in eine Theoriephase (11 Module) und eine Praxisphase mit regelmäßigen Reflexionstreffen. Eine erste Prüfung erfolgt nach dem Theorieblock. Den Abschluss der einjährigen Qualifizierungsmaßnahme bildet eine praktische Prüfung (zweite Prüfung). Nach erfolgreichem Abschluss werden die Teilnehmer:innen mit einem Zertifikat „belohnt“.
Stellenwert
Für die einzelnen Teilnehmer bedeutet dies eine sichtbare und belegbare Qualifizierung, die sie bislang trotz geeigneter Fähigkeiten nicht erhalten konnten. Die Einmündung in einen Arbeitsplatz am allgemeinen Arbeitsmarkt oder einem ausgelagerten Arbeitsplatz als MAIn der Lebenshilfe/Augustinum – Werkstätten bedeutet wieder einen wesentlichen Schritt in Richtung Integration von Menschen mit Behinderung in die Arbeitswelt und damit in die Gesellschaft.
Themenfelder und Aufbau
Unterstützende Tätigkeiten im Pädagogischen Bereich
Begrüßung der Kinder am Morgen
Bilderbücher ansehen und vorlesen
Lieder singen und Musik machen
Geschichten erzählen
Mit Kindern kochen
Mit Kindern spielen
Bastelarbeiten begleiten
Werken mit unterschiedlichen Materialien
Raumgestaltung durch Wand-,Tisch- oder Fensterdekorationen
Begleitung bei Ausflügen
Präsenz in den Spielecken und im Außengelände
Bring- und Abholzeiten gestalten
Mitgestaltung von Festen und Feiern wie z.B. Geburtstagen, Festen im Jahreslauf
Hauswirtschaftliche Tätigkeiten
Essen/Mahlzeiten vor- und nachbereiten
Reinigungsarbeiten rund um die Mahlzeiten
Unterstützung beim An- und Ausziehen für die Mittagsschlafsituation (bei Bedarf)
Unterstützung bei Toilettengängen (bei Bedarf)
Hände waschen mit den Kindern
Gruppenräume und Garderobe aufräumen und ausfegen
Aufräumarbeiten in den Spielecken
Sonstige Tätigkeiten
Kleinere Einkäufe erledigen
Gartenarbeit mit den Kindern wie Laub kehren, Beete anlegen, Garten gestalten
Spielgeräte aufräumen
Teilnahme an den wöchentlichen Teamgesprächen
Was sollen die InteressentInnen mitbringen?
Zielgruppe: AbsolventInnen einer integrativen Gesamtschule, Schule für geistig Behinderte oder MitarbeiterInnen von Förder- oder Lehrwerkstätten
Ein starkes Interesse an einer langfristigen Tätigkeit mit Kindern im Elementarbereich
Sich in Gruppen wohlfühlen, d.h. über soziale Kompetenz verfügen
Über räumliche Orientierung in einer ihnen bekannten Umgebung verfügen
Grundkenntnisse bei der Benutzung von ÖPNV
Sich sprachlich ausdrücken können
Günstigstenfalls schon ein Praktikum im Kindergarten absolviert haben
Anspruchsberechtigt für „Budget für Arbeit“ (Lohnkostenzuschuss)
Frau Hanisch, Zukunft-Trotz-Handicap e.V.
Herr Diederich Lebenshilfe Werkstatt GmbH
Herr Baumgärtner Lebenshilfe Werkstatt GmbH
Frau Zhu-Lambrecht Augustinum
Frau Lang-Kniesner, Soz. Pädagogin
Frau Frindert Fa. Bildungsimpulse
Weitere Informationen
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